Foto-Ausstellung “Fokus Berlin“ vom 22. Oktober – 1. November 2020
Mit Susanne Brodhage, Götz Diergarten, Göran Gnaudschun, Anastasia Khoroshilova, Matthias Koch, Krystian Kolbe, Markus Lehr, Adam Magyar, Christian Schulz, Christian von Steffelin, Kathrin Tschirner, Grant Simon Rogers, Roland Wirtz
Kuratiert von Marianne Kapfer
100 Jahre Großberlin, 75 Jahre Kriegsende, 30 Jahre Wiedervereinigung. Das Jahr 2020 ist für Berlin ein Jubiläumsjahr, das mit einer Fotoausstellung im Kühlhaus Berlin – einem denkmalgeschützten Industriebau im Zentrum der Stadt – gewürdigt wird. Zum Europäischen Monat der Fotografie auf drei Etagen mit 1500 qm Ausstellungsfläche zeigt die Ausstellung Fokus Berlin ein Bild von Berlin im Wandel der letzten Vierzig Jahre.
Der Fokus liegt auf den Arbeiten ausgewählter zeitgenössischer Fotografen, die sich des Themas Berlin seit der Wiedervereinigung angenommen haben. Ihre Werkzyklen beleuchten die verschiedenen vielfältigen Facetten von Berlin, zeigen die unterschiedlichen Blickwinkel der Fotografen auf die Stadt und sind ein Bespiel dafür, wie divers das Medium Fotografie vom technischen Ansatz her gehandhabt wird.
Christian Schulz lebt seit den 80ern in Berlin und ist mit seiner Leica als Pressefotograf bei jedem Großereignis in Berlin dabei. Er zeigt u.a. Arbeiten von feiernden Berlinern beim Mauerfall und der Wiedervereinigung.
Christian von Steffelin dokumentiert Berlin seit Anfang der 90er Jahre mit der Großformatkamera. Seine Dokumentation “Tatort Mauerland“ zeigt Orte, wo Menschen beim Fluchtversuch an der Mauer erschossen wurden.
Die Interimsbilder aus dem neu entstehenden Berlin von Susanne Brodhage oder das Porträt vom Straßenstrich an der Kurfürstenstraße von Kathrin Tschirner und die Orte der Geschichte von Matthias Koch, die er von seinem umgerüsteten Feuerwehrwagen aus dreißig Meter Höhe aufgenommen hat, sind weitere Gesichter der Stadt Berlin.
Mit seinen Nachtbildern vermittelt Markus Lehr einen besonderen Blick auf die unbeachteten Orte Berlins wie Bahnübergänge, Hinterhöfe.
Während Grant Simon Rogers durch die Gärten und Parks Berlin streift, um die Schönheit der Berliner Natur einzufangen.
Anastasia Khoroshilova hat ein eindrückliches Porträt vom Fasanenplatz und seinen Menschen geschaffen.
Roland Wirtz zeigt brillante Unikate auf Cibachrome Positivpapier vom Mauerstreifen, die er mit seinem zur Fotokamera umgebauten Transporter aufgenommen hat.
Der Alexanderplatz wird von drei Fotografen unterschiedlich in Szene gesetzt. Adam Magyar zeigt eine Videoprojektion in Ultra-Slowmotion von wartenden Fahrgästen, die während der Einfahrt des U-Bahn-Zuges in den Bahnhof mit einer eigens von ihm modifizierten High-Speed-Kamera aufgenommen wurden. Götz Diergarten fotografierte mit seiner Großbildkamera die menschenleere U-Bahn-Station. Göran Gnaudschun widmete sich den Menschen, denen der Alexanderplatz eine Heimstatt geworden ist.
Auch Krystian Krypton Kolbe rückt den Menschen in den Fokus seiner Arbeiten und schafft eine großartige von Nähe zeugende Porträtreihe von in Berlin lebenden bildenden Künstlern.