©Adam Bota, Heiligenschein, 2011-2015

Preparing For Darkness Vol. 3: I’m Not There

24|04|2019 - 28|04|2019

Preparing For Darkness Vol. 3: I’m Not There

Eröffnung: 24. April 19 Uhr

Während des Gallery Weekend Berlin 2019
April 24 – 28, 2019

Ausstellung auf 4 Etagen, 2.o00 m²
Täglich von 14 bis 19 Uhr,Sonntag von 14 bis 17 Uhr

Kurator: Uwe Goldenstein
mit den Künstlern der Galerie Selected Artists & den eingeladenen Gallerien:
Galerie Römerapotheke, Zürich* | Galleria Mazzoli, Modena/Berlin**

Künstler
Inna Artemova, Teodora Axente, Adam Bota, Alin Bozbiciu, Daniel Behrendt, Radu Belcin, Alessandro Giannì**, Simone Haack, David Hare*, Douglas Henderson**, Maurizio L’Altrella, Pe Lang**, Hugo Lopez-Ayuso**, Andreas Lutz**, Adam Magyar, Patrick Lo Giudice*, Nicola Samorì, Attila Szücs, Sergiu Toma, Wainer Vaccari**, Richard Wathen, Wendelin Wohlgemuth, Alexander Zakharov, Josef Zlamal

Links

Galleria Mazzoli
Galerie Römerapotheke

Programm / events während der Ausstellung geleitet von Vera Maria Neumann

I’m Not There

Die motivische Gebrochenheit und der melancholisch gefärbte Blick nach innen spielen in dieser Ausstellung die Wesensrolle. Die postromantische Utopie einer Einheit von äußerer und innerer Realität wird in ihrer Spannung fassbar und im Gelage von An- und Abwesenheit spürbar. So wie sich der Künstler ins Atelier wie in einen Schutzraum zurückzieht, so drängen auch die abgebildeten Figuren nach einem Austritt aus der sie umgebenden Welt. Sie sind widerstrebend und oft allein, geheimnisvoll und suchend. Sie wirken fragil und abgewandt, scheinen aber gleichzeitig vollkommen ihrer Intuition zu vertrauen. Die Figuren sind von einem malerischen Schleier umhüllt, in abstrahierte oder unscharfe Flächen eingebunden und erzählen von einem subtil wahrnehmbaren Bruch mit einer scheinbar offensichtlichen Realität. Die Vereinigung von innen und außen findet allein im Malerischen oder Konzeptuellen statt und bleibt eine treibende Kraft, die konsequent ins Unbewusste verlagert ist. Der Rückzug ermöglicht das Ausleben einer Mehrschichtigkeit des Ichs gerade angesichts einer Außenwelt, die mit allen Mitteln versucht, eben diese Bestrebungen einzudämmen. So, who’s there? I’m not.

Uwe Goldenstein

Preparing For Darkness Or The Spirit Of The Melancholic Resistance

Schwarz ist die Farbe der Melancholie. Sie entwächst dann der Dunkelheit und der sie begleitenden Schwermut, wenn sie Zeichen gibt, ausgestattet mit den Fieberträumen einer entzündeten Phantasie. Wurde der Melancholie nachgesagt, dass sie die zarten Gewebe des Gehirns angreife so konnte auch festgestellt werden, dass sie die Einbildungskraft aus ihren gewöhnlichen Grenzen befreit.

Was als Eintrübung des Denk- und Sehfeldes gilt, setzt sich in einer dialektischen Wendung frei. Der melancholische Zustand lässt den Schatten hinter sich, dem er zugleich verhaftet bleibt, als vergangenes Bild. Entblößt wird das Schattenspiel als Zeichentheater einer eingespiegelten Bilderwelt, die sich einer Bedeutung selbst enthebt und zur Leerstelle wird. Diese öffnet den Raum für Imaginationen. Daraus entstehen Konfigurationen einer durchschrittenen Verblendung, die erst jene Farbklarheiten ermöglichen, die auf den Wegen durch schwarze Nächte des Befindens Leuchtzeichen sind. Diese verdichten sich zu Gegenbildern, die sich als Impuls des melancholischen Blicks einem reflektierenden Sehen verdanken. Die hier von Uwe Goldenstein vorgestellte Ausstellung „Preparing for Darkness“ trifft dementsprechend genau den Geist einer melancholischen Widerständigkeit, der uns heute noch das Überleben ermöglicht.

Prof. Dr. Martin Roman Deppner

Teodora Axente, White Cat, 2018, oil on wood panel, 42,5 x 30cm
Nicola Samorì, Geremiade, 2014, oil on wood panel, 40 x 30cm
Simone Haack, Sternenhagel, 2014, 140 x 80cm, oil on linen
Radu Belcin, Silent Abyss, 2015, oil on canvas, 142 x 119cm
Maurizio L’Altrella, Metamorphosis of Zeus, 2018, 150 x 120cm, oil on canvas
Wendelin Wohlgemuth, Widow, 2019, oil on panel, 60 x 60cm