Spielende Insel - liberating echoes

06I09I2025 - 07I09I2025

Spielende Insel – Ein Kammermusikprojekt präsentiert Liberating Echoes – Der Widerstand der Erinnerung – ein Kammermusikfestival, das sich mit der untrennbaren Verbindung zwischen Musik, Kunst und der menschlichen Freiheit auseinandersetzt. Es ist ein Festival der Erinnerung, der Reflexion und der Transformation 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit fünf Konzerten in drei Berliner Spielstätten 

TICKETS

6. September 19:30 Kühlhaus Berlin 
Echoes of SilenceVerfemte Stimmen und der Widerhall der Geschichte

Gideon Klein (1919–1945): Streichtrio in d-Moll, Op. 3
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975): Klaviertrio Nr. 2 e-Moll, Op. 67
Ernest Chausson (1855–1899): Klavierquartett in A-Dur, Op. 30

Veriko Tchumburidze, Violine
Dayoon You, Violine
Sindy Mohammed, Viola
Nilay Özdemir, Viola
Andrei Ioniță, Violoncello
Christoph Croisé, Violoncello
Daria Tudor, Klavier
Catalin Serban, Klavier

Den Auftakt der Reihe bildet Gideon Kleins Streichtrio, 1944 im Ghetto Theresienstadt komponiert – ein Werk von erschütternder Klarheit. Mährische Volksmotive durchziehen eine moderne Klangsprache, als würde der Komponist mit jedem Ton gegen das Verstummen ansingen. Ein Akt inneren Widerstands, ein Zeugnis ungebrochener schöpferischer Kraft.

Auch Dmitri Schostakowitschs Klaviertrio Nr. 2, im selben Jahr geschrieben, trägt die Spuren tiefster Erschütterung. Entstanden während des Krieges, ist es von persönlichem Verlust ebenso durchdrungen wie vom Grauen des Holocaust. Die letzte Bewegung – ein makabrer Totentanz – wirkt wie ein universelles Requiem.

Ernest Chaussons Klavierquartett A-Dur hingegen bringt eine andere Farbe in diesen Klangraum. In spätromantischer Wärme schwingt ein zarter Abschied mit – als Vorahnung kommender Umbrüche, als Echo einer Welt am Rande des Wandels.

Tickets: 18€ / 26€

7. September 18:00 Uhr Kühlhaus Berlin
Songs in the ShadowsLieder von Liebe, Verlust und Erinnerung

Alma Mahler-Werfel (1879–1964): Aus Fünf Lieder (1910)
Alexander von Zemlinsky (1871–1942): Auswahl von Liedern
Viktor Ullmann (1898–1944): Fünf Liebeslieder von Ricarda Huch, op. 27
Alexander von Zemlinsky (1871–1942): Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier, Op. 3

Èlia Farreras, Sopran
Pablo Barragán, Klarinette
Christoph Croisé, Violoncello
Lucas Huber Sierra, Klavier
Catalin Serban, Klavier

In der Dämmerung zwischen Erinnerung und Vergessen erhebt sich die menschliche Stimme – zart, verletzlich, aufrichtig. Dieses Konzert führt durch intime Klanglandschaften, in denen Liebe, Verlust und das Unaussprechliche nachhallen.

Viktor Ullmanns Lieder, im Schatten von Theresienstadt geschrieben, sind keine Anklagen, sondern poetische Zwiesprachen mit der Welt – durchdrungen von Zartheit, innerer Stärke und philosophischer Tiefe.

Alma Mahlers Lieder, oft übersehen, klingen hier mit neuem Gewicht. Ihre Musik ist reich an innerer Spannung – expressiv, vielschichtig, persönlich.

Mit den Liedern Zemlinskys und seinem frühen Klarinettentrio tritt ein faszinierender Dialog zu Mahlers Liedern zutage – musikalisch wie biografisch. Die Beziehung zwischen Zemlinsky und Alma Mahler war von intensiver künstlerischer Nähe geprägt, aber auch von Zurückweisung und Verletzung. Ihre Werke spiegeln emotionale wie ästhetische Spannungen. Das Klarinettentrio verbindet spätromantische Fülle mit expressiver Dringlichkeit – als würde die Klarinette selbst zum Medium des Ungesagten.

Tickets: 10€ / 16€ 

7. September 20:00 Uhr Kühlhaus Berlin 
Transcending EchoesSpannung, Auflösung, Liebe und Verklärung

Maurice Ravel (1875–1937): Violinsonate in G-Dur
Johannes Brahms (1833–1897): Klarinettentrio in a-Moll, Op. 114
Arnold Schönberg (1874–1951): Verklärte Nacht, Op. 4 (Streichsextett)

Veriko Tchumburidze, Violine

Dayoon You, Violine

Pablo Barragán, Klarinette

Sindy Mohammed, Viola

Nilay Özdemir, Viola

Andrei Ioniță, Violoncello

Christoph Croisé, Violoncello

Lucas Huber Sierra, Klavier

Catalin Serban, Klavier

Dieses Konzert widmet sich der Verwandlung – emotional, klanglich, innerlich. Die Musik wird hier zum Raum der Alchemie, zur Suche nach Licht im Schatten.

Maurice Ravels Violinsonate Nr. 2 eröffnet das Programm mit tänzerischer Leichtigkeit. Ihr berühmter „Blues“-Satz ist eine subtile Hommage an afroamerikanische Musik – verspielt, elegant, voller rhythmischer Raffinesse.

Darauf folgt Johannes Brahms’ Klarinettentrio a-Moll – ein Spätwerk voll stiller Innigkeit, getragen von Melancholie und warmer Erinnerung. Hier scheint die Klarinette vergangene Zeiten zu beschwören – mit jeder Phrase ein Rückblick, ein Trost.

Den Abschluss bildet Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“ – ein Monument spätromantischer Ausdruckskraft. Nach einem Gedicht Richard Dehmels erzählt sie von Schuld, Vergebung und seelischer Transformation. Die Musik wird zum Spiegel menschlicher Zerrissenheit – und zum Licht, das diese überwindet. Ein Werk, das wie kein anderes die Themen dieses Festivals verkörpert: die Möglichkeit zur Wandlung, zur Erinnerung, zur Hoffnung.

Tickets: 18€ / 26€ 

 
Spielende Insel ist ein Kammermusikprojekt, das herausragende junge Musiker*innen zusammenbringt, um bedeutende Werke der Kammermusikliteratur in lebendigen Konzertformaten greifbar zu machen. Künstlerische Leiter sind der Cellist Andrei Ioniță und der Pianist Catalin Serban, die gemeinsam mit internationalen Gästen kunstvoll gestaltete und dramaturgisch spannungsreiche Programme präsentieren.