Stegreif - Escape Valse - Ein getanztes Konzert
10I04I2026 - 11I04I2026
In escape valse – Ein getanztes Konzert, der neuesten Produktion des Stegreif Orchesters wird der Kerngedanke des Ensembles “Einheit in Vielfalt” in den Fokus gestellt und um einen neuen Parameter erweitert: Die Zusammenarbeit mit Tänzer*innen auf der Bühne.
Walzer – „die Vorstellung eines phantastischen Wirbels, dem niemand entrinnen kann” – dafür steht Maurice Ravels Werk La Valse, das er 1920 als „Apotheose des Wiener Walzers” komponierte. Basierend auf diesem Werk gestaltet Stegreif in escape valse – ein getanztes Konzert, umrahmt von weiteren Rekompositionen impressionistischer Werke und schafft choreografische Bilder von im Rausch tanzenden Individuen – ein eskapistisches Kreiseln im Angesicht gesellschaftlicher Zerrüttung. Aus dem anschwellenden Getöse melden sich improvisierende Einzelstimmen zu Wort, utopische Klänge und auch Verlautbarungen des Zweifels. Und doch: Trotz der scheinbaren Unvereinbarkeit verbinden sich Musik und Tanz zu einem kaleidoskopartigen Ganzen. Ein Ballsaal – Ekstase, Ausbruch und Verbundenheit.
In Kooperation mit dem Tänzer und Choreographen Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, einem der profiliertesten Künstler für die choreographische Arbeit mit Musiker*innen, entsteht eine Produktion, die Musik und Tanz, Musiker*innen und Tänzer*innen zu einer Einheit verschmilzt und die Grenzen zwischen Konzert und Performance aufhebt. Stegreif agiert dabei als beweglich-reagierende Bühne für die Tänzer*innen, in einem Raum, der sich konstant neu formiert. Gleichzeitig entsteht durch das sich bewegende Orchester eine dreidimensionale Hörerfahrung.
Hierbei ist das Ziel, den gesamten Raum der Spielstätte zu bespielen und so die Zuschauer*innen in das Geschehen einzubinden. Je nach Spielstätte sind auch unbestuhlte Räume erwünscht, die Bewegungs- und Interaktionsmöglichkeiten für die Zuschauer*innen bieten.
Musikalisch verbinden die Rekompositionen von Mike Conrad, Lisa Morgenstern, Ralph Heidel, John Hollenbeck und Maria Gstättner die Genres Jazz, Elektronik/Techno, Experimental/Neo-Klassik und Pop/Alternative.
- ● Mike Conrad, Rekomposition von Maurice Ravels “la valse”, USA, Entstehungsjahr 2025.
- ● Maria Gstättner, Rekomposition von Lili Boulangers “D’un soir triste”, Österreich, Entstehungsjahr 2025.
- ● Ralph Heidel, Rekomposition von Claude Débussys “Prélude à l’après-midi d’un faune”, Deutschland,
Entstehungsjahr 2025.
- ● John Hollenbeck, Rekomposition von Johanna Müller-Hermanns “Streichquartett Es-Dur – op. 6” (Sätze 3
und 4), USA/Deutschland, Entstehungsjahr 2025.
- ● Lisa Morgenstern, Rekomposition Lili Boulangers “D’un matin de printemps”, Deutschland,
Entstehungsjahr 2025.
Premiere: 10. April 2026, Kühlhaus Berlin
weitere Termine: 11.04.26 Kühlhaus Berlin, 16.04.26 Heidelberger Frühling, 14.6.26 Mozartfest WürzburgStegreif unter der künstlerischen Leitung von Lorenz Blaumer.
Rekomposition: Mike Conrad, Lisa Morgenstern, Ralph Heidel, John Hollenbeck, Maria Gstättner
Musikalische Leitung: Marc Kopitzki | Choreografie, Szenografie, Tanz: Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola Projektleitung, Dramaturgie: Sarah Ströbele (DE) | Lichtdesign: Arnaud Poumarat (FR) | Kostüm: Lise Kruse (DE)
Tanz: Clémentine Deluy (FR), Luc Dunberry (CAN), Gyung Moo Kim (KOR), Thusnelda Mercy (FR) be:one wird im Rahmen des Programms Exzellente Orchesterlandschaft
gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Dauer: ca. 75 Minuten ohne Pause
Mitwirkende (insgesamt 35 Personen):
26 Musiker*innen: 1.1.1.1. Sax – 2.1.1.0 – Timp, Drums, E-Gitarre + Verstärker – Str: 4/3/3/3/1 + Verstärker Funkstrecken und Batterien für Bass- und Gitarren-Amp
5 Tänzer*innen | 4 Staff: Stagemanagement, Lichtdesign, Produktionsmanagement, Produktionsassistenz
Grobe technische Anforderungen (Stand August 2025):
Bühnengröße mindestens 10 x 10 m, 2× Rollriser 2×2m, event. Bütecs, Lichtequipment: 4 LED Moving lights, 11× LED Scheinwerfer, 4× Sola Frame MA Lighting Grand, MA 3 Tour Pack, Art.Nr 6219, ca. 15× Schukokabel, Unterverteilung 32A CEE UV, ca. 6× Schuko, RCD, ca. 15× DMX Kabel, ca. 8× Kabelbrücke Defender office
Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola – Choreographie & Szenographie
Geboren in Legazpi (Spanien), absolvierte Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola ein Studium der Alten Musik als Countertenor an der Akademie voor Oude Muziek in Amsterdam. Die Begegnung mit dem Choreographen Marcelo Evelin, der ihn einlädt, an seinem Tanzstück Muzot teilzunehmen, und die enge künstlerische Zusammen- arbeit, die sich daraus entwickelt, veranlassen ihn, das Potenzial des Körpers als “Gesamtinstrument” und Aus- drucksmittel weiter zu erforschen. Nachdem er unter anderem mit P.C. Scholten, Emio Greco, Arthur Rosenfeld und Lloyd Newson (DV8 Physical Theatre, Enter Achilles) gearbeitet hat, trifft er 1995 auf Sasha Waltz und wird Teil des 1996 von ihr gegründeten Ensembles. Allee der Kosmonauten wird der Beginn ihrer langen und fruchtbaren Beziehung. Er begleitet die verschiedenen Etappen von Sasha Waltz & Guests und wird zu einer Schlüsselfigur der Arbeit und zu einer der Säulen der Kerngruppe. Neben seinem Beitrag als Tänzer und Performer ist er innerhalb der Compagnie für die musikalische Leitung, Komposition und Probenleitung verschiedener Stücke verantwortlich und stand Sasha Waltz als künstlerischer und choreografischer Assistent zur Seite. In seiner eigenen Arbeit als Choreograf und Regisseur verfolgt er das Ziel, seinen musikalischen und tänzerischen Hintergrund zusammenzu- bringen. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehören u. a. Romances, ein Auftragswerk der Bienal de Flamenco de Sevilla, für das er mit dem Giraldillo Award für die beste Regie ausgezeichnet wurde, das Programm La danse du soleil mit der GENEVA CAMERATA (mit einer Suite aus Lullys Le bourgeois gentilhomme und Mozarts 40. Sinfonie), mehrere Opernproduktionen mit der Opéra de Reims, das Projekt III mit Martí Corbera und der Geigerin Midori Seiler über die Sonaten für Violine solo von J. S. Bach sowie GAMES für zwei Tänzer und Barockensemble unter der musikalischen Leitung von Midori Seiler für das Festival für Alte Musik in Köln ZAMUS.
Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola unterrichtet, gibt regelmäßig Workshops und Meisterklassen in der ganzen Welt und ist Gastprofessor an der Folkwang Universität der Künste in Essen.
Stegreif – The Improvising Symphony Orchestra ist ein Kollektiv aus ca. 30 internationalen, genreübergreifenden Musiker*innen. Sie spielen stets ohne Dirigent*in, ohne Noten oder Stühle und nutzen die so gewonnene Freiheit für musikalische Spontanität und performative Intensität, um ein neuartiges, auf Nahbarkeit und Vielseitigkeit ausgelegtes Konzerterlebnis zu schaffen.